Aufgrund der geografischen Lage am Äquator und der damit einhergehen Hitze auf Curacao war die Ernte echte Knochenarbeit, die von den Sklaven beim abschließende Seú, dem feierlichen Marsch aus den Feldern gefeiert wurde. Dabei spielten die Männer auf Instrumenten wie kachu (Kuhhorn), benta (Mundbogen), chapi (Hacke) und wiriwiri (Reibe), während die Frauen die Ernte auf dem Kopf transportierten. Der traditionelle Tanz des Seú, wapa genannt, stellt mit anmutigen Bewegungen die Tätigkeiten des Säens und Erntens nach, oft begleitet von Gesängen in Guene, der alten Sprache der aus Afrika stammenden Sklaven.
Durch den Einzug der modernen Landwirtschaft veränderte sich die Erntearbeit, die Tradition des Erntefestes ist auf der Karibikinsel jedoch in Form der großen Seú-Parade, die immer am Ostermontag stattfindet, noch immer lebendig. Im Rahmen der Feierlichkeiten ziehen alljährlich etwa fünftausend Teilnehmer in farbenfrohen Kostümen zu den mitreißenden Rhythmen traditioneller Musik durch den Stadtteil Otrabanda in Willemstad.